Lymphdrainage – sanft, aber gezielt
Ödeme belasten und beeinträchtigen die Lebensqualität oft erheblich. Manuelle Lymphdrainage (MLD) als physikalische Therapie ist eine hochwirksame Massagetechnik. Unterschiedlichste, sanfte Grifftechniken regen den Lymphabfluss an und fördern die Entstauung des Gewebes (zum Beispiel im Anschluss an eine Operation nach einem Tumorbefund).
Wie funktioniert das Lymphgefäßsystem?
Wie Milz oder Knochenmark ist das Lymphgefäßsystem Teil des sogenannten lymphatischen Systems. Wie ein Netz erstreckt sich das Lymphgefäßsystem überall direkt unter der Haut. Für die Immunabwehr zuständig, nimmt dieses System auch Gewebeflüssigkeiten und die darin enthaltenen Stoffe auf. Proteine zum Beispiel sind zu groß, um in die Blutkapillare zurückzuweichen. Sie werden also über den venösen Blutkreislauf abtransportiert. Dass von den täglich etwa zwei Litern Lymphflüssigkeit ein Zehntel im Gewebe verbleibt, ist normal. Dabei ist das Lymphsystem - anders als unser Blutgefäßsystem - ein offenes System: Befindet sich viel Flüssigkeit im Gewebe, öffnen sich seine Lymphkapillare.
Ein weiteres Zauberwort, mittlerweile in aller Munde, dazu lautet „Faszien“. Als Faszien bezeichnet die moderne Medizin die Weichteil-Komponenten des Bindegewebes, die den ganzen Körper als ein umhüllendes und verbindendes Spannungsnetzwerk durchdringen. Dieses Gewebe ist sehr aufnahmefähig für Flüssigkeiten - und wo die Körperflüssigkeiten nicht in Fluss sind, bilden sich Verhärtungen und in deren Folge Schmerzen.
Lymphödeme - von latent bis verhärtet
Vergleichsweise wenige Menschen sind von primären Lymphödemen betroffen. Die Funktionsstörung ist oft angeboren. Die meisten leiden an sekundären Lymphödemen unterschiedlichster Genese. Flüssigkeit sammelt sich sichtbar und tastbar im Bindegewebe an. Neben Armen, Beinen und Rumpf können auch Hals, Gesicht und Genitalbereich betroffen sein. Dabei kennt ein Lymphödem vier Stadien: Sind anfangs (im Latenzstadium) noch keine Symptome sichtbar, lässt sich im zweiten Stadium das - eiweißreiche - Ödem zumindest noch rückgängig machen, da die Bindegewebsveränderungen noch gering sind. Auf Fingerdruck zeigt sich im weichen Ödem eine Delle: Hochlagern des betreffenden Bereiches lässt die Schwellung meist merklich zurückgehen. Anders im nächsten Stadium: Wachsendes Fettgewebe und weitere Veränderungen lassen das nun harte Ödem bei Hochlagerung nicht mehr abschwellen. Im Endstadium (Elephantiasis) ist der Körperteil schließlich unförmig geschwollen - und daher in seiner Beweglichkeit erheblich eingeschränkt. Zusätzlich reagiert die Haut mit Ekzemen und auch die Wundheilung ist schlecht.
Manuelle Lymphdrainage als notwendige Therapie
Manuelle Lymphdrainage als Therapieform (MLD) hat das Ziel, Flüssigkeitsansammlungen und Schwellungen entgegen zu wirken. Entwickelt durch Mediziner wie Földi, Vodder und weitere befördern unterschiedlichste Grifftechniken den Lymphabfluss und die Entstauung des Gewebes. So können unter Umständen auch Verhärtungen gelöst werden. Behutsam kreisender Druck wirkt auf die Lymphgefäße ein, Entzündungsstoffe und Abfallprodukte werden besser abtransportiert. Sanfte Griffe regen die Eigenperistaltik und Pumpleistung der Lymphgefäße an, um Lymphflüssigkeit in andere Abflussgebiete beziehunsweise in die Richtung zentraler Lymphstämme und in den Blutkreislauf zu führen. Manuelle Lymphdrainage setzt Dehnungsreize, die Griffe wechselnden Drucks erzeugen nämlich Reize auf die Dehnungsrezeptoren. Werden die Griffe häufig wiederholt, erhöht sich die Durchflussrate, wodurch auch Schmerzen und Schweregefühl zurückgehen können. Sogar bei ausgeprägten lymphatischen Erkrankungen entfaltet die manuelle Lymphdrainage spürbare Wirkung - in Kombination mit Kompressionsstrumpf oder -bandage, spezieller Hautpflege sowie Entstauungsgymnastik (auch Komplexe Physikalische Entstauungstherapie genannt).
Wann hat die Lymphdrainage Sinn?
Manuelle Lymphdrainage wird als Entstauungstherapie oft nach Tumorbehandlung mit Lymphknotenentfernung (etwa bei Brustkrebs) verschrieben. Außerdem ist sie angezeigt bei Problematiken, die Schwellungen zur Folge haben - wie Zerrungen, Verstauchungen oder Muskelfaserrissen. Auch bei Migräne oder Rheuma kann die manuelle Lymphdrainage lindernd wirken. Aber sie kann noch mehr: Zum Beispiel bei der Behandlung von Narben. Eine flexible Narbe, die durch ihre „Verschieblichkeit“ als weniger störend erlebt wird, ist das erklärte Ziel der Behandlung. Denn dort, wo Gewebe durchtrennt wurde, regt Lymphdrainage die Lymphgefäßneubildung an. Außerdem trägt sie zur Schmerzlinderung bei - nicht nur nach, sondern sogar auch von Operationen (wie bei Knie- oder Hüft-Endoprothesen). Solche Patienten benötigen nicht nur weniger Schmerzmittel - fast immer beschleunigt sich auch der Heilungsprozess!
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